Wahlen 2022: Schulpflege-Kandidatin: Vanessa Schönbächler

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Um eine Mitgliedschaft in der Primarschulpflege bewerben sich acht Kandidaten auf vier Sitze. Einzig der bisherige Markus Gysel tritt nur noch zur Präsidentenwahl an und steht nicht mehr als Mitglied zur Verfügung.

obfelden.info hat Vanessa Schönbächler einige Fragen gestellt. Auch alle anderen Kandidaten werden diese Fragen noch beantworten.

Können Sie sich kurz vorstellen?

Vanessa Schönbächler

Ich bin 42 Jahre alt, bin verheiratet und habe zwei Töchter im Alter von 8 und 10 Jahren. Wir wohnen seit 12 Jahren in Obfelden. Ursprünglich habe ich Betriebsökonomie mit Fachrichtung Wirtschaftskommunikation studiert und arbeite momentan Teilzeit als Manager Marketing und Kommunikation in einem IT / Telekommunikations KMU.

Meine Freizeit verbringe ich gerne aktiv mit meiner Familie draussen, ich lese gerne und viel und widme mich kreativen Projekten.

Was reizt Sie am Amt in der Primarschulpflege?

Eine gute Bildung ist entscheidend für jeden von uns. Damit ist nicht nur die Schule gemeint, aber sie trägt einen grossen Teil dazu bei. Deshalb ist für mich eine gute und starke öffentliche Schule wichtig – denn sie ist immer auch ein Abbild der ganzen Gesellschaft. Auf kommunaler Ebene bei diesem Thema mitzuwirken und für die Kinder von Obfelden eine Bildungs- und Schulumgebung zu schaffen, die Freude am Entdecken und Lernen fördert, das finde ich spannend und reizt mich.

Welche Fähigkeiten möchten Sie bzw. bringen Sie in die Schulpflege mit ein?

Obwohl ich schon lange nicht mehr im Journalismus tätig bin, meine Neugier an gesellschaftlichen Entwicklungen und Tendenzen ist mir geblieben. Ich sehe mich da als Impulsgeberin und aktive Unterstützung im Bereich Kommunikation. Auf strategischer Ebene habe ich viele Projekte zu ganz unterschiedlichen Themen kommunikativ begleitet oder auch selbständig geführt und umgesetzt. Dabei hatte ich immer mit verschiedenen Personen und deren Interessen zu tun. Das ist spannend, aber auch anspruchsvoll. Diese Erfahrungen helfen mir nach wie vor beim Erarbeiten von Konzepten im Team. Ich gehe gern strukturiert Lösungen an und versuche das Optimum dabei herauszuholen, auch wenn es nicht immer der bequemste Weg für alle ist.

Was läuft Ihrer Meinung nach gut an der Primarschule Obfelden, was weniger gut?

Das ist natürlich immer eine persönlich gefärbte Aussensicht – und jetzt durch Corona noch komplizierter geworden zum Beurteilen. Aber gerade während der ganzen Pandemie gab es viele Ausfälle und immer wurde eine personelle Lösung gefunden, sehr oft auch intern im Lehrerteam. Das finde ich eine beeindruckende Leistung und beweist, dass guter Unterricht nicht nur die Aufgabe einer Person ist.

Andererseits finde ich, dass die vielen personellen Wechsel in den letzten Jahren viel Unruhe gebracht haben. Und mir fehlt generell eine aktivere und transparentere Kommunikation was an der Schule geschieht und was sie alles leistet.

Wo sehen Sie die Vorteile des altersdurchmischten Lernens?

Lernen und Entwickeln orientieren sich nicht an einem Geburtsdatum. Da ist jedes Kind individuell unterwegs. Um solche Unterschiede in einer Schulklasse aufzufangen, ist ADL sicher ein gutes Modell. Auch sozial kann eine durchmischte Gruppe, die sich jährlich ändert, spannend sein und negative Dynamiken verhindern.

Es stellt sich allerdings auch die Frage, welche Altersspanne für ADL ideal ist und man über 3 Jahrgänge wirklich allen Schülerinnen und Schüler individuell gerecht werden kann. Da können die Unterschiede teilweise sehr gross sein und der soziale Nutzen geht somit auch verloren. Aus der persönlich erlebten Perspektive sehe ich den Vorteil von ADL eher bei einer kleineren Altersspanne von 2 Jahren.

Was sehen Sie zurzeit als die grössten Herausforderungen?

Kurzfristig sollte die Primarschule wieder erlebbarer werden. Dass die Schule momentan etwas weit weg erscheint, hat natürlich mit Corona zu tun – aber nicht nur. Ich würde diese Situation auch als Chance nutzen um sich Gedanken zu machen, wie man gegenüber seinen vielen Anspruchs- und Ansprechpartnern zukünftig auftreten möchte. Angefangen bei den Schülerinnen und Schülern und den Lehrpersonen bis hin zu jedem Obfeldner, der an der Primarschule interessiert ist.

Mittel- und langfristig geht es um die Weiterentwicklung der Primarschule – gilt das Leitbild noch, wo steht man, wo will man hin und mit welchen Ressourcen.

Eine weitere Herausforderung, die aber nicht nur Obfelden betrifft, ist die realistische Umsetzung und Weiterentwicklung des Lehrplans 21 und die Digitalisierung des Unterrichts. Dabei geht es, meiner Meinung nach, vor allem darum den Schülerinnen und Schülerinnen die nötigen Grundkompetenzen mitzugeben, aber auch die Neugier für Themen zu erhalten und fördern von denen wir heute vielleicht noch wenig oder nichts wissen.

Vielen Dank für die Antworten. Das Interview wurde schriftlich geführt.

Die weiteren Kandidierenden

Dominik Stierli

Dominik Stierli schreibt seit 2018 für obfelden.info und hat unterdessen sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit 2022 schreibt er als Redaktor auch für den Affolter Anzeiger. Über schreibende Unterstützung bei obfelden.info freut er sich jederzeit.

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