Wahlen 2022: Schulpflege-Kandidatin: Heike Isselhorst

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Um eine Mitgliedschaft in der Primarschulpflege bewerben sich acht Kandidaten auf vier Sitze. Einzig der bisherige Markus Gysel tritt nur noch zur Präsidentenwahl an und steht nicht mehr als Mitglied zur Verfügung.

obfelden.info hat Heike Isselhorst einige Fragen gestellt. Auch alle anderen Kandidaten werden diese Fragen noch beantworten.

Können Sie sich kurz vorstellen?

Heike Isselhorst

Ich bin 41 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder im Primarschulalter – davon eines in der Mittel- und eines in der Unterstufe. Ich lebe mit meiner Familie seit knapp zehn Jahren in Obfelden.

Beruflich bin ich seit einigen Jahren für die interne und externe Kommunikation des Sozialdepartments der Stadt Zürich verantwortlich und bilde in dieser Funktion eine wichtige Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Was reizt Sie am Amt in der Primarschulpflege?

Die Primarschulzeit ist eine zentrale Phase auf dem Weg zum Erwachsenwerden – hier werden wichtige Grundsteine für die weitere schulische aber auch persönliche Entwicklung gelegt. Schule und Lehrpersonen haben also – neben den Eltern – einen riesigen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder. Darum braucht es zum einen eine hohe Qualität in der Unterrichtsgestaltung und zum anderen die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Schule und Elternhaus. Dafür will ich mich in der Schulpflege einsetzen.

Welche Fähigkeiten möchten Sie bzw. bringen Sie in die Schulpflege mit ein?

Durch meine berufliche Erfahrung weiss ich um die zentrale Rolle der Kommunikation in der Zusammenarbeit zwischen Behörden und Öffentlichkeit. Das Vertrauen in die Schulpflege lässt sich nicht anordnen, sondern muss erarbeitet werden – durch eine offene und transparente Kommunikation. Und durch die nachvollzielbare Begründung von Entscheiden. Hier sehe ich noch grosses Potenzial für die Primarschule Obfelden.

Zudem bringe ich aus meinem beruflichen Alltag auch die Fähigkeit mit, gute und tragfähige Kompromisse auszuhandeln und, wenn nötig, auch einmal Gegenwind auszuhalten.

Was läuft Ihrer Meinung nach gut an der Primarschule Obfelden, was weniger gut?

Die Primarschule Obfelden hat mit ihren hochmotivierten und engagierten Lehrpersonen wirklich sehr gute Voraussetzungen, um eine optimale Lernumgebung für die Kinder zu schaffen. Durch die hohe Fluktuation in den letzten Jahren ist aber auch viel Unruhe in die Schulhäuser eingezogen; Wissen und Praxiserfahrung sind verloren gegangen. Ziel für die Zukunft muss es sein, die Lehrkräfte so zu unterstützen und zu begleiten, dass sie längerfristig Teil des Teams bleiben und an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Schule mitarbeiten können. Durch diese Beständigkeit erhöht sich auch das Vertrauen der Eltern in die Schule.

Wo sehen Sie die Vorteile des altersdurchmischten Lernens?

Heike Isselhorst

Ein Vorteil ist sicherlich der enge Austausch zwischen Kindern verschiedener Jahrgangsstufen: Jüngere Kinder lernen von den älteren, die Grossen übernehmen Verantwortung gegenüber den Kleinen. So können Kinder voneinander lernen – ganz ähnlich wie in einer Familie mit mehreren Geschwistern.

Zudem ermöglicht dieses System sowohl den schwächeren als auch den leistungsstärkeren Kindern ihn ihrem individuellen Tempo lernen zu können.

Was sehen Sie zurzeit als die grössten Herausforderungen?

Herausforderungen sehe ich vor allem in zwei Bereichen: Zum einen muss die Unterrichtsgestaltung so weiterentwickelt werden, dass das Potenzial des altersdurchmischten Lernens auch wirklich genutzt wird. Damit die gemeinsamen Unterrichtseinheiten für alle Kinder einer Klasse interessant und lehrreich sind – trotz der grossen Unterschiede im Alter und Entwicklungsstand.

Ausserdem braucht es einen neuen Ansatz hinsichtlich der Einbindung der Eltern in die Schulentwicklung. Eltern und Schule sollten am gleichen Strick ziehen und sich als Partner in der Entwicklung der Kinder sehen.

Vielen Dank für die Antworten. Das Interview wurde schriftlich geführt.

Die weiteren Kandidierenden

Dominik Stierli

Dominik Stierli schreibt seit 2018 für obfelden.info und hat unterdessen sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit 2022 schreibt er als Redaktor auch für den Affolter Anzeiger. Über schreibende Unterstützung bei obfelden.info freut er sich jederzeit.

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