Express-Gemeindeversammlung in Obfelden

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Die Rechnung 2022 mit einem Plus von 3,3 Millionen Franken gab keinen Grund zur Diskussion. Die 50 Stimmberechtigen nahmen die Vorlage an.

von Dominik Stierli für obfelden.info und den Affolter Anzeiger (Ausgabe vom 9. Juni)

Während der nur 20-minütigen Gemeindeversammlung am Mittwochabend wurde nicht nur die Rechnung 2022 präsentiert, sondern zu Beginn auch gleich die neue Obfelder Gemeindeschreiberin Michelle Meier vorgestellt. Sie begann ihre Arbeit vor etwas mehr als einem Monat und wurde von Gemeindepräsident Stephan Hinners offiziell mit einem Blumenstrauss begrüsst.

Unsere neue Gemeindeschreiberin Michelle Meier mit Gemeindepräsident Stephan Hinners.

Finanzvorstand Christoph Kobel übernahm danach und hiess die Versammlung zum «wichtigsten» Traktandum des Abends willkommen. Es war auch das einzige. Er durfte erfreuliche Zahlen präsentieren. Das Ergebnis der Jahresrechnung 2022 fiel um über 4,2 Millionen Franken besser aus als budgetiert. «Eher aussergewöhnlich», kommentierte Kobel diese Abweichung von 11 Prozent zum Budget und fügte an, dass es aber zum Glück ein Mehrertrag sei. Wie in vielen Gemeinden ist auch hier die Grundstückgewinnsteuer unter anderem für den unerwarteten Mehrertrag verantwortlich. Fast zwei Millionen Franken wurden da im letzten Jahr erwirtschaftet. „Es ist Wahnsinn zu welchen Preisen im Moment Grundstücke gehandelt werden“, kommentierte er dies. Dazu kommen zusätzliche Steuereinnahmen von 1,3 Mio. Franken, hauptsächlich durch Einnahmen aus dem Vorjahr.

Finanzvorstand Christoph Kobel präsentiert die Rechnung 2022.

Mehrkosten von gut 287000 Franken im Bereich der öffentlichen Ordnung und Sicherheit entstanden durch Personalzuwachs bei der Feuerwehr und durch die Ausrichtung von mehr Entschädigungen an die Interkommunale Anstalt KESB. Rund 220000 Franken höher als budgetiert waren die Ausgaben wegen Umstrukturierungen in der Verwaltung. So mussten Baugesuchprüfungen extern vergeben werden und für die nicht besetzte Stelle des Hochbausekretariats wurden Springer eingesetzt.

Hohes Eigenkapital

Die Investitionen der Gemeinde fielen um 4 Mio. Franken tiefer aus als geplant. Das sei aber nicht mit Einsparungen, sondern vor allem mit verschobenen Projekte zu begründen. In vielen Bereichen konnte die Planung noch nicht abgeschlossen werden oder es kam zu Lieferverzögerungen. So findet zum Beispiel auf dem Areal Schlossächer die Sanierung des Hallenbad und die Neugestaltung des Geländes erst dieses Jahr statt. Das Eigenkapital ist auf über 53 Mio. Franken angewachsen, wird aber für die bevorstehenden Projekte wie die Neugestaltung der Dorfstrasse hilfreich sein, sagte Kobel abschliessend.

Um 20.20 Uhr war die erste Gemeindeversammlung dieses Jahres bereits vorbei und die zahlreichen Interessierten an diesem sommerlichen Abend gönnten sich ein Getränk und ein Stück feinen Speckzopf beim offerierten Apéro. Ein ungezwungener Rahmen, um sich auszutauschen.

Dominik Stierli

Dominik Stierli schreibt seit 2018 für obfelden.info und hat unterdessen sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit 2022 schreibt er als Redaktor auch für den Affolter Anzeiger. Über schreibende Unterstützung bei obfelden.info freut er sich jederzeit.

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