Auf Einladung von Kultur Obfelden zeigte am Freitag das Zürcher Ensemble „anundpfirsich“ ihr Improvisationstheater in Obfelden. Den zahlreichen Zuschauern wurde ein unterhaltsamer Abend mit vielen Lachern und Einsichten in unser Dorf geboten.
So ganz genau wusste im Vorfeld niemand, was einem an diesem Freitagabend im Singsaal Chilefeld erwartet. Eine Impro-Comedyshow zu „Eusem Dorf“ war angekündigt. Doch was ein Improvisationstheater genau ist, wussten die wenigsten.
Das ganze war aber schnell erklärt. Die drei Protagonisten auf der Bühne waren am Nachmittag in Obfelden unterwegs, knipsten Fotos und liessen sich nun witzige Geschichten dazu einfallen. Die Drei wurden auf der Bühne musikalisch mit Keyboard und Geräuschen unterstützt.
Mit ein paar Aufwärmübungen ging es los. Erst klopften sich alle gegenseitig auf die Schultern, danach standen alle auf. Auf die Frage, wer nicht von Obfelden sei, durften schon mal ein Viertel des sehr gut gefüllten Saals absitzen. Immer weiter wurden die „Dorfältesten“ gesucht. Schlussendlich blieb eine Person stehen, welche schon über 60 Jahre in Obfelden wohnt. Martha wurde so zur Expertin für den Abend erklärt.
Spontane Auswahl von Fotos
Durch Zurufen einer Nummer wählte das Publikum ein erstes Bild. Das hatte es in sich und zeigte eine Strassenlampe in Bickwil mit einem „Kein Impfzwang“-Kleber. Der Künstler, welche den Ort fotografierte, übernahm nun die Regie und gab den beiden anderen Anweisungen. Daraus entstanden innert Kürze witzige Szenen und Dialoge.
Immer wieder wurden in Rücksprache mit dem Publikum neue Fotos gewählt und Details dazu erfragt. So ermittelten zwei Kommissare in der Brandserie in Obfelden, der vertrauensvolle Tierarzt Hinners kümmerte sich nicht nur um einen Kanarienvogel, sondern auch um deren Besitzerin und Hr. Almer traf als ehemaliger Lehrer auf den unsportlichen Röbi.
Die Vereinigung von Ost und West
Natürlich erkundigten sich die drei Künstler auch, ob sich jemand aus der Politik ins Publikum gewagt habe. So wurde Gemeindepräsident Stephan Hinners befragt, was den seine Wünsche für die Zukunft seien und was das grösste Problem im Dorf ist. So schusterten die Impro-Künstler eine Zukunftsvision für 2027, immer begleitet von den Aufnahmen aus dem Dorf. Sie sprachen von der verkehrsberuhigten Dorftrasse und dem wiedervereinten Osten und Westen.
Abschliessend folgte der Wunsch nach einem Drama mit 3 Akten. Bei den Themenvorschlägen fiel das Stichwort altersdurchmischtes Lernen. Das Thema wurde auf der Bühne aufgearbeitet als Konflikt zwischen den Jungen und den Senioren, welche wegen Schülermangels jetzt wieder in die Schule müssten. Mit einem Todesfall im 2. Akt und der Versöhnung im dritten kam der Abend langsam zu einem Ende.
Abschliessend improvisierten die drei Künstler eine Ode an Obfelden mit zugerufenen Stichworten. Das Publikum fand die Vorstellung sehr gelungen. Die Interaktion zwischen Bühne und Besuchern war von Beginn weg sehr gut, was man selten so erlebt.