Am Samstag um 10.01 Uhr war es soweit. Gemeinsam schnitten die Gemeindepräsidenten von Obfelden und Ottenbach flankiert von ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger (links) und Regierungsrat Martin Neukom (rechts) das Band vor dem Portal der Überdeckung durch. Dem offiziellen Akt folgten weitere Reden im Pontonier-Zelt in Ottenbach.
Neukom: «Strasse für Aargauer gebaut»
Wie schon beim Spatenstich musste der grüne Regierungsrat Martin Neukom als Vorsteher der Baudirektion sich jetzt mit dem Abschluss des Strassenbauprojektes beschäftigen. Er sprach dann auch einleitend von einem klassischen Interessenkonflikt: „Wir haben Menschen im Auto, welche im Verkehr schnell vorankommen wollen und wir haben Menschen ausserhalb der Autos zum Beispiel die Wohnbevölkerung, welche wenig Lärm und eine hohe Sicherheit möchten.
Und hier hat man entschieden diesen Interessenkonflikt zu lösen, indem man eine Route für die Autos gesucht hat und die Autos nicht mehr durch die Dörfer führt. Weiter ging er auf die getroffenen Umweltmassnahmen ein. Neukom stellte zudem fest, dass man die Strasse ja für die Aargauer gebaut hat, welchen den Zubringer vor allem nutzen werden.
«Gut Ding will Weile haben»
Nach der kurzen Rede des Regierungsrates war der Direktor des Bundesamtes für Strassen ASTRA, Jürg Röthlisberger an der Reihe. Er betonte wie wichtig die Schweizer Nationalstrassen sind. Sie machen nur 3 Prozent aller Strassen aus, tragen aber 40 Prozent des Verkehrs.
Röthlisberger sagte, dass es sehr lange gedauert hat: „Gut Ding will Weile haben“. Aber das gehöre zum Infrastrukturwesen, dass es sehr viel zu beachten gibt, in diesem Falle war sogar eine Volksabstimmung notwendig. Mit einem Schmunzeln kommentierte er, dass dies den Vorteil hat, dass auch wir Berner mit dieser tiefen Geschwindigkeit gut mitkommen.
Ein Spaten wird weitergegeben
Die Ottenbacher Gemeindepräsidentin Gabriela Noser Fanger und unser Gemeindepräsident Stephan Hinners hielten ihre Rede gemeinsam. Zuvor erhielt die Ottenbacher Präsidentin von Martin Neukom einen Spaten weitergereicht. Dieser wurde 2017 als Symbol der IG Sicherer Schulweg an den damals verantwortlichen Regierungsrat Markus Kägi abgegeben, dass es vorwärts gehen soll. Gemäss Neukom fristete der Spaten bisher in seinem Büro sein dasein und soll jetzt ein Zeichen sein, dass die Gemeinden jetzt mit Bauen an der Reihe sind.
Noser entgegnete, dass eigentlich in Ottenbach jetzt zuerst der Kanton wieder am Bauen ist. Neukom wollte den Spaten aber nicht zurück nehmen. Noser und Hinners betonten in ihrer Ansprache die geschichtliche Vergangenheit der beiden Gemeinden und den jetzt spürbaren Wandel zur vermehrten Zusammenarbeit. Ein grosser Dank ging zudem an alle, welche sich für den Zubringer eingesetzt hatten, vor allem an die IG Sicherer Schulweg.
Von Wünschen und Wundern
Als roter Faden in ihrer Rede dienten Wünsche und Wunder. So erwähnte Noser einen Artikel der Neuen Zürcher Zeitung. Dort war zu lesen, dass es im Kanton Zürich nur eine einzige Strasse gibt, deren Bau 2007 aus Kosten- und Naturschutzgründen explizit abgelehnt wurde – und nun doch fertiggestellt wurde. Gemeindepräsidentin Noser beschrieb dies als kleines Wunder. Hinners betonte, dass dies einem geschickten Lobbying von Obfelden und Ottenbach zu verdanken sei. Noser schloss mit den Worten: „Das wunderbarste an Wundern ist, dass sie doch auch mal Tatsache werden.“
Auch am Samstag wird gefestet
Die Festivitäten auf den drei Plätzen sind heute bereits wieder um 10 Uhr gestartet und dauern noch bis um 2 Uhr nachts. Mit verschiedenen Platzkonzerten der lokalen Musikvereinen, unzähligen Aktions- und Essensständen sowie der grossen Festwirtschaft darf nochmals gefestet werden. Am Abend ab 21 Uhr spielt die Coverband forty9dot6 im Festzelt.
Am Sonntagmorgen wird aufgeräumt, gereinigt und sobald bereit, die Umfahrung für den Verkehr freigegeben. Ob das noch am Sonntag geschieht oder erst in der Nacht auf Montag, liess die Baudirektion des Kantons Zürich auf Anfrage offen.