Landschaftsgärtner, Turnverein-Präsident und immer schon ein Obfelder

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Noé Blum lebt schon immer in Obfelden. Aktuell absolviert er die Rekrutenschule. Der 20-Jährige hat eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner abgeschlossen und ist seit Anfangs Jahr der neue Präsident des Turnvereins Obfelden. Auch einen besonderen Ort möchte er einmal noch besuchen. 

obfelden.info: «Seit wann wohnst du in Obfelden und wie ist es dazu gekommen?»
Noé: Ich wohne seit meiner Geburt in Obfelden, also seit 2002. Mein Vater Christian wuchs schon hier auf. 

«Was kannst du uns über dein familiäres Umfeld und deine berufliche Tätigkeit sagen»?»
Noé: Mein Vater hat eine eigene Elektro-Firma in Obfelden. Meine Mutter arbeitet seit mehreren Jahren als Badewache in der Obfelder Badi. Ich habe zwei Geschwister. Mein Bruder arbeitet bei meinem Vater als Elektriker. Meine Schwester ist als «Make-Up Artist» bei einer Ladenkette in Zug tätig.

Ich selbst habe letztes Jahr meine Lehre als Landschaftsgärtner abgeschlossen. Über einen Kontakt im Turnverein erhielt ich eine Stelle als Gärtner bei der Höhener Tiefbau AG in Sins. Dort bin ich jetzt als Gartenbauer tätig.

Also genauer gesagt, werde ich dort wieder tätig sein. Seit Anfang Januar bin ich in der Rekrutenschule in Dübendorf. Ich bin bei der Luftwaffe als Nachrichtensoldat tätig. Um meine Aufgabe zu erklären, muss ich etwas ausholen. Der Schweizer Luftraum wird auf mehreren Ebenen überwacht. So gibt es vier grosse Radarstationen für den groben Überblick, danach viele kleinere und mobile Einheiten. Ganz unten am Boden kommt unsere Truppe zum Einsatz.

Wir sitzen als Gruppe in einem Bereich und beobachten den Himmel. Sobald wir ein Flugzeug oder Helikopter entdecken, bestimmen wir das Objekt und melden die Details wie Flugrichtung und Zeitpunkt an die Zentrale der Luftwaffe. Dazu haben wir auch Ferngläser, um die Distanz zu bestimmen. Dazu kommen Restlichtverstärker und Wärmebildkameras.

Am Weltwirtschaftsforum sind jeweils auch Nachrichtensoldaten im Einsatz. Dort gab es zum Beispiel einen Fall, dass ein Helikopter unerlaubterweise startete und unterhalb des Radars flog. Dieser wurde nur dank den Meldungen der Truppe entdeckt. 

Meine Ausbildung dauert im gesamten 18 Wochen. Das heisst ich bin noch bis Mitte Mai im Militär. 

«Welche Ämter oder Funktionen nimmst du oder hast du in Obfelden wahrgenommen?»
Noé: Ich war schon sehr jung im Turnverein, setzte dann wieder etwas aus. 2019 fragte man mich, ob ich beim Leiten der Jugendriege helfen würde. Das übernahm ich dann und wurde ein Jahr später bereits Hauptleiter und war somit auch im Vorstand des Turnvereins. 

An der Generalversammlung in diesem Januar wurde ich zum Präsidenten des Turnvereins Obfelden gewählt. Ich habe das Amt von Lukas Felder übernommen. 

Im Turnverein selbst bin ich als Leichtathlet am Trainieren, aber geniesse auch den gesellschaftlichen Teil sehr gerne. 

«Welcher Partei liegt dir am nächsten?». 
Noé: Da möchte ich mich nicht äussern. Als TV-Präsident bekam ich den Ratschlag, nicht zu stark zu politisieren. 

«Wie verbringst du deine Freizeit; pflegst du bestimmte Hobbys und was interessiert dich kulturell?»
Noé: Mein grösstes Hobby ist natürlich der Turnverein. Daneben bin ich grosser Eishockey-Fan des EVZs. Dank Saisonkarte bin ich an den Spielen im Fansektor mit Vollgas dabei.

«Wie hat der Corona-Lockdown auf dich gewirkt?»
Noé: Während den Begrenzungen war ich zu Hause. Ich war dann auch noch in der Ausbildung und konnte die Zeit mit Lernen verbringen. Nach den Aufhebungen konnte man sich ja bald wieder mit Freunden reffen. So gross hat mich das nicht betroffen.

«Hältst du das starke Bevölkerungswachstum der Gemeinde für Fluch oder Segen?» 
Noé: Es kommt darauf an, wie man es macht. Wenn man die Leute ins Dorfleben integriert und sie dies auch wollen, ist es ein Segen. Wenn man aber nicht für Möglichkeiten schaut, kann das die Idylle vom Dorfleben beeinträchtigen. Für mich kennt man in einem Dorf über ein paar Ecken möglichst viele Personen. Das gefällt mir und ich finde das wichtig.

«Welche aktuellen Ereignisse oder Gesellschaftsthemen beschäftigen dich?»
Noé: Der Turnverein ist am Zubringerfest engagiert und dort sind wir an der Planung dran. Das findet am 2. und 3. Juni statt. Ansonsten beschäftigen mich aktuell keine grossen Gesellschaftsthemen. 

«Was gefällt dir besonders in der Gemeinde Obfelden?»
Noé: Wie angetönt das Dorfleben. Auch die Natur finde ich schön. Es viele Vereine zum Mitmachen. Es ist einfach schön hier. Ich kenne es nicht anders. 

«Fehlt dir etwas, das in Obfelden realisiert werden sollte oder am besten abgeschafft werden sollte?»
Noé: Ein Restaurant fehlt mir schon. Das ist so der grösste Punkt. Eine Möglichkeit für nach dem Turnverein fürs zusammensitzen im Dorf wäre schon wichtig.

«Steht in deiner Zukunft Neues, Veränderungen oder neue Reiseziele an?»
Jetzt muss ich zuerst das Militär abschliessen und dann wieder arbeiten. Ich plane nicht so weit voraus und nehme es, wie es kommt. 

Einmal möchte ich nach Madeira reisen. Es ist eine interessante Insel mit verschiedenen Klimas und dadurch einer besonderen Pflanzenwelt. Nur schon von meinem Beruf her interessiert mich die Pflanzenwelt. 

«Hast du Anregungen zur Impuls-Gestaltung oder obfelden.info?»
Noé: obfelden.info finde ich cool. Man erfährt dort relativ schnell, wenn in Obfelden etwas passiert. Oder auch sonst was an Veranstaltungen so läuft. Den Impuls kenne ich auch und wir erhalten diesen jeweils zu Hause.

Dominik Stierli

Dominik Stierli schreibt seit 2018 für obfelden.info und hat unterdessen sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit 2022 schreibt er als Redaktor auch für den Affolter Anzeiger. Über schreibende Unterstützung bei obfelden.info freut er sich jederzeit.

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