Die Obfelder Strassenbauprojekte im Überblick

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Unser Gemeindepräsident Stephan Hinners spricht im Interview mit dem Affolter Anzeiger, welches heute Freitag veröffentlicht wurde, über die Baustellen im Dorf. obfelden.info zeigt hier den ersten Teil des Interviews über den aktuellen Stand der verschiedenen Strassenbau-Projekte.

Übersicht Strassenbauprojekte in Obfelden.
Quelle: Website der Gemeinde

Die baldige Eröffnung des Autobahnzubringers bezeichnet Hinners als Meilenstein. Allerdings seien wir gerade so im ersten Drittel aller geplanten Arbeiten, führt er aus.

Nach dem Zubringer sollten gemäss Tiefbauamt gleich im Anschluss die Arbeiten am oberen Teil der Dorfstrasse starten. Auch die Sanierung der Ottenbacherstrasse beginnt noch in diesem Jahr. Diese Baustellen dienen dazu die Durchfahrt durch das Dorf zu erschweren. Sie sollen die Leute dazu bringen, die Umfahrung zu nutzen.

Seit kurzem ist auch die Planung des Kantons für den Knoten Kreuzstrasse bekannt. Diese Sanierung ist für 2025 geplant. Dazu läuft auch das Gemeindeprojekt der Neugestaltung der Dorfstrasse weiter. Dazu sind jetzt alle Einwendungen der Bevölkerung bearbeitet worden. Die Einwendenden werden in den nächsten Tagen informiert. Bis Ende Jahr wird nun das nötige Bauprojekt erarbeitet.

Interview aus dem Affolter Anzeiger vom 10. Februar 2023

Interview: Dominik Stierli

«Anzeiger»: In knapp vier Monaten wird der Autobahnzubringer eröffnet. Was ­bedeutet dies für Obfelden?
Stephan Hinners: Mit der Eröffnung des Autobahnzubringers wird Obfelden sicher vom Verkehr entlastet. Ich hoffe natürlich, dass die Umfahrungsmöglichkeit von den Verkehrsteilnehmenden auch genutzt wird. In dieser jetzt schon über zehn Jahre dauernden Geschichte ist die Eröffnung sicher ein Meilenstein. Die neue Strasse ist das grösste Strassenprojekt, das der Kanton Zürich in den letzten zehn Jahren realisiert hat. Es ist aber schon so, dass die Strassenbauarbeiten in Obfelden nicht verschwinden werden. Wir sind erst gerade so im ersten Drittel. Die Baustellen vom Kanton und der Gemeinde werden uns die nächsten paar Jahre noch begleiten.

Die Rampe nach der Überdeckung in Richtung Hirschen.

Zur Eröffnung des Zubringers ist auch ein grosses Fest geplant. Wer steckt da hinter der Organisation und was wird geboten?
Das Eröffnungsfest wird vom Tiefbauamt Zürich und den beiden Gemeinden Obfelden und Ottenbach am Freitag und Samstag, 2./3. Juni, organisiert. Seit der Eröffnung der Westumfahrung ist dies das erste Fest eines kantonalen Strassenbauprojektes. Dementsprechend wollen wir auch etwas bieten. Es soll ein Fest von den Dörfern für die Dörfer sein. Es nehmen 25 Vereine und Organisationen von Obfelden und Ottenbach teil. Das Einweihungsfest dient auch als Dankeschön an die Einwohnerinnen und Einwohner für deren Geduld, während den bereits erfolgten und den kommenden Baujahren. Ende Februar folgen auf der Website der beiden Gemeinden genauere Informationen an die Bevölkerung zum Fest.

Wie erreicht man nach der Eröffnung den Weiler Bickwil? Welche Strassen ­führen über die Überdeckung?
Vonseiten Muristrasse bleibt der Zugang über die Zwillikerstrasse wie gehabt. Die grössere Veränderung wird von der Rainstrasse her sein. Dort kommt man auf die Überdeckung und zur neuen Strasse auf dem Deckel. Diese Strasse erhält auch einen neuen Namen, um Verwechslungen mit der darunterliegenden Muristrasse zu verhindern. Der neue Name wurde zusammen mit dem Quartierbewohnern gesucht und wird bald bekannt gegeben. Was auf der Überdeckung entsteht, wird im Moment auch mit dem Quartier zusammen geplant. Dort folgt die öffentliche Planauflage im April/Mai. Das Bauprojekt folgt bis Ende Jahr. Die Realisierung der Arbeiten soll bis Ende 2024 vorgenommen werden.

Die Überdeckung Bickwil im Februar 2023.

Welche Massnahmen sind geplant, um den Verkehr auf den Zubringer umzuleiten?
Mit den geplanten Baustellen im oberen Dorfteil und an der Ottenbacherstrasse soll die Durchfahrt durchs Dorf erschwert werden. Vom Kanton ist geplant, dass gleich  nach der Eröffnung mit der Sanierung des oberen Teils der Dorfstrasse begonnen wird. Zeitnah ­sollen auch die Arbeiten an der Ottenbacherstrasse starten.

Aber was heisst das konkret? Geht das ­Wochen oder Monate bis zum Baustart?
Gemäss Auskunft des Tiefbauamtes des Kantons Zürich sollen die Arbeiten direkt nach der Inbetriebnahme des Autobahnzubringers starten. Das ist auch unsere Meinung, dass möglichst von Tag eins an allen bewusst ist, dass der Durchgangsverkehr nicht mehr durchs Dorf fahren soll.

Wird der obere Teil der Dorfstrasse gleich ganz gesperrt oder gibt es ein Lichtsignal?
Es wird ein Lichtsignal geben. Eine Spur wird jeweils saniert, die andere bleibt offen.

Und wann sollen die Arbeiten an der ­Ottenbacherstrasse genau starten?
Diese sollten auch noch in diesem Jahr beginnen.

Das Lichtsignal Kreuzstrasse und die Bushaltestelle Toussen werden vom Kanton im Jahr 2025 saniert. Was wird angepasst?
Neben dem Strassenbau, dem Ausbau der Bushaltestelle ist auch eine Temporegimeanpassung vorgesehen. Aktuell liegt das Vorprojekt zur öffentlichen Mitwirkung auf.

War ein Kreisel kein Thema?
Das Thema Kreisel wurde schon sehr früh vom Kanton aufgrund der zu engen Platzverhältnisse im Knotenbereich begraben.

Wo steht das Gemeinde-Projekt der Ortsdurchfahrt Obfelden, welches die Neugestaltung der Dorfstrasse vorsieht?
Alle Einwendungen der öffentlichen Mitwirkung wurden von der Arbeitsgruppe besprochen und bearbeitet. Die entsprechenden Antworten hat der Gemeinderat Ende Januar besprochen und verabschiedet. Diese Antworten werden den Einwendenden in den nächsten Tagen zugestellt. Zugleich sind wir daran, das eigentliche Bauprojekt auszuarbeiten.

Die Dorfstrasse soll fast auf der ganzen Länge neu gestaltet werden.

Gibt es hier weitere Mitwirkungsmöglichkeiten für die Bevölkerung?
Bei der für Ende Jahr vorgesehenen Planauflage des Bauprojektes besteht eine weitere Mitwirkungsmöglichkeit für die Bevölkerung. Bis dahin werden wir über die weiteren Planungsschritte regelmässig informieren.

Wäre es nicht einfacher, den Verkehr ­eingangs Dorf per Lichtsignal zu dosieren und die Dorfstrasse weniger stark zu ­verändern?
Nur eingangs Dorf bringt zu wenig. Wir wollen für alle Verkehrsteilnehmenden optimale Bedingungen schaffen. Es geht auch darum, Trottoirs zu verbreitern und Radstreifen zur Verfügung zu stellen. Und das muss auf der ganzen Länge geschehen.

Wie sieht es beim Thema Kosten aus?
Da sind wir aktuell mit dem Kanton Zürich in Verhandlung, wie viel Geld wir bekommen werden. Die genauen Baukosten lassen sich erst mit dem Bauprojekt abschätzen. In der langfristigen Finanzplanung der Gemeinde sind die Kosten aber schon grob eingerechnet.

Dominik Stierli

Dominik Stierli schreibt seit 2018 für obfelden.info und hat unterdessen sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit 2022 schreibt er als Redaktor auch für den Affolter Anzeiger. Über schreibende Unterstützung bei obfelden.info freut er sich jederzeit.

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