Eigentlich wäre ein schöner Sommerabend geplant gewesen, doch wie so oft in diesem Sommer kündigte sich pünktlich zu Beginn der 1. August-Feier in Obfelden eine Gewitterfront an. Der Regen wie auch Blitz und Donner hielten sich zwar vornehmlich zurück, trotzdem wusste man nicht so recht, soll man jetzt in die Badi Obfelden oder nicht. Das widerspiegelte sich dann auch um 18 Uhr in noch in leeren Festbänken. In anderen Jahren war die Badi zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut besucht. Die Organisatoren zeigten sich bemüht, die Festbänke immer wieder zu trocknen und wurden auch belohnt. Ab etwa 19 Uhr blieb der Regen aus und die Badi füllte sich besser.
Zu diesem Zeitpunkt war der Willkommens-Apéro der Gemeinde bereits durch und auch die Ohrestüber Musikanten waren am Ende ihres zweiten Auftrittes. Sie machten die Bühne frei für die Festansprache. Und wie vor zwei Jahren drehte sich das Thema um Eishockey – im Sommer und in einer Badi. Nach dem ZSC-Speaker David Lei sprach in diesem Jahr der EVZ-Stadionmoderator Thomy Jeker.
Wie er zu Beginn seiner Rede sagte, hielt er die Anfrage anfänglich für einen Scherz. Er wusste nicht so recht, was er im zürcherischen Obfelden soll. Allerdings beruhigte sich sein Puls nach der Frage, ob es auch Fans des Zuger Eishockeyvereins im Publikum habe. Lautstark wurde da gejubelt. Ganz Gentleman-Like fragte er auch nach ZSC-Fans, welche ebenfalls gut hörbar waren und gratulierte zum Meister-Titel der vergangenen Saison. Nicht ohne aber zu erwähnen, dass vor zwei Jahren der EVZ gegen den ZSC einen 3 zu 0 Rückstand im Playoff-Finale umdrehte. Er lobte auch die Fankultur, welche im Hockeysport herrsche.
Mit einem kurzen Abriss zu seiner Person, kam der eigentlich in Solothurn geborene und früher nicht gross an Eishockey Interessierte, zu seinen Themen. Er werde weder zu lang, noch zu politisch. In der Abfolge zeigte er an verschiedenen Beispielen auf, wie gut wir es in der Schweiz haben. Er selbst sei sehr gut darin, sich in der Schweiz schnell zu ärgern. Er verglich denn Strassenzustand in Frankreich mit dem unsrigen, den öffentlichen Verkehr der Schweiz mit Deutschland und als Berufsbildungs-Verantwortlicher des Energieunternehmens CKW erwähnte er die Stromversorgungssicherheit der Schweiz von 99,997 Prozent. Zugleich appellierte er auch an die Schülerinnen und Schüler unser Bildungssystem zu nutzen, welches weltweit seines Gleichen suchte. Nach all den Vergleichen bezeichnete er sich als Wohlstandsverwahrlost. „Es ist ein Riesenglück in diesem Land, das morgen Geburtstag feiert, geboren zu werden“, schloss er seine Festansprache.
Traditionell folgte nach diesem Blick in die Schweizer Seele der Schweizer Psalm. Um 20 Uhr startete die Band „Prime“ mit ihrem musikalischen Auftritt und unterhielt mit einer kurzen Pause bis nach 22 Uhr. Dann durften sich die Besucherinnen und Besucher an einem vom OK organisierten Feuerwerk erfreuen. Dieses war, wie auch der Anlass selbst, dank der vielen Sponsoren möglich, erklärte OK-Verantwortlicher Luca del Gaudio. Er, vom Feuerwehrverein Obfelden, organisiert seit 2022 das Fest. Er zeigte sich trotz des Wetterpechs zufrieden mit dem Aufmarsch. „Das Dessertbuffet ist fast weg“, sagt er und meint, dass dies ein gutes Zeichen sei.