Interview mit Jure Batur – ein Obfelder mit vielen Aufgaben und Interessen

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Jure Batur empfängt mich im frisch umgebauten Haus mit Jahrgang 1929. Modern und praktisch eingerichtet. Auf das Interview ist der Obfelder top vorbereitet. Am Küchentisch wird entspannt von seinem Leben berichtet.

Seit wann wohnst du in Obfelden und wie ist es dazu gekommen?

Jure Batur: Seit 2008 lebe ich in Obfelden. Zwischendurch, ab Dezember 2009, haben wir für 4 Jahre in Denver, USA gelebt. Dies war eine tolle Erfahrung beruflich sowie bereichernd für die ganze Familie. Bezüglich Wohnort in der Schweiz war es uns wichtig in der Natur zu sein aber doch nahe an der Stadt und im Kanton Zürich. Da meine Frau Stefanie in Obfelden aufgewachsen ist, war es die perfekte Lösung. Jetzt leben wir auf dem Land und sind aufgrund der Autobahn sehr nahe an Zürich, Zug und Luzern. Obfelden ist der perfekte Ort für uns.

Jure Batur

Was kannst du uns über dein familiäres Umfeld und deine berufliche Tätigkeit sagen?

Jure: Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei Töchter. Wir haben hier in Obfelden eine tolle Nachbarschaft und ich super coole Schwiegereltern. Wir fühlen uns sehr wohl. Aufgewachsen bin ich in Urdorf. Ursprünglich komme ich aus Zadar, Kroatien. Meine Eltern wohnen auch schon seit fast 14 Jahren wieder in Kroatien. Wenn es klappt, dann verbringen wir 2 Wochen pro Jahr am Meer. Ich geniesse dann die südländische Lebensweise.

Gegenwärtig arbeite ich bei der Similasan Gruppe als Group CFO/COO. Die Firma produziert natürliche Arzneimittel und verkauft diese Weltweit. In meiner Funktion bin ich Stellvertreter des Group CEO und leite als Innenminister alle internen Bereiche wie z.B. Finanzen, IT oder die Produktion. Diese sehr breite Aufgabe macht mir grossen Spass!

Welche Ämter oder Funktionen nimmst du oder hast du in Obfelden wahrgenommen?

Jure: Schon immer wollte ich mich in der Gemeinde mal engagieren. Gegenwärtig bin ich im Vorstand der ElternMitWirkung der Primarschule und in der Sekundarschulpflege. In der Schulpflege bin ich Vizepräsident und für die ICT und das Personal verantwortlich. Ab dem Sommer übernehme ich das Präsidium der Sekundarschulpflege. 

Welcher Partei liegt dir am nächsten?

Jure: Diese Frage war für mich nie einfach zu beantworten. Ich würde mich als eher traditionell mit einer sozialen Ader bezeichnen. Es ist mir wichtig, dass wir als Gesellschaft uns auch um die sozial Benachteiligten kümmern. Wenn ich eine Partei wählen müsste, dann währe es sehr wahrscheinlich die FDP. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine gute Wirtschaft für unseren Wohlstand verantwortlich ist.

Wie verbringst du deine Freizeit; pflegst du bestimmte Hobbys und was interessiert dich kulturell?

Jure: Da ich eine eigene Karateschule leite, verbringe ich viele Abende und Wochenende mit unterrichten und coachen. Meine Schule heisst KEN WA KAI und befindet sich in Affoltern am Albis. Per April 2022 eröffnen wir einen neuen Standort in Jonen, AG. Karate ist seit meiner Kindheit mein Hobby, welches ich gerne an die Kinder, die Jugendlichen und an Erwachsene weitergebe. Ich selbst war auch aktiv an den Wettkämpfen und erkämpfte den 3. Platz an den Europameisterschaften (Ungarn) im Vollkontakt-Karate und den 5. Platz an den Weltmeisterschaften (Japan) im traditionellen Goju-Kai Karate. 

Neben dem Karate sind mir meine Familie und meine Freunde sehr wichtig. Ich geniesse die Abende mit Familie und Freunden mit feinem Essen und guten Gesprächen.

Neu organisiere ich in der Freizeit mit der Firma «Team Octopoda GmbH», an welcher ich beteiligt bin auch Gymi-Vorbereitungskurse, Lernbegleitungen und Simulationsprüfungen. Bildung ist mir sehr wichtig. Ob gute oder schlechte Schüler, alle sollten eine Super-Ausbildung erhalten. Und das ist teils mit staatlichen Angeboten nicht immer gewährleistet. 

Wie hat der Corona-Lockdown auf dich gewirkt?

Jure: Auf mich hatte der Corona-Lockdown oder die ganze Pandemie keinen grossen Einfluss. Was ich nicht steuern kann, bringt mich nicht aus der Ruhe. Es gab halt mehr Planungsaufwand und somit ein paar zusätzliche Überstunden. Wir wissen, dass es eine vorübergehende Phase ist. Ich vertraue unserer Regierung, dass sie nach dem besten Wissen und Gewissen handelt, beziehungsweise gehandelt hat.

Hältst du das starke Bevölkerungswachstum der Gemeinde für Fluch oder Segen?

Jure: Als Vertreter der Wirtschaft halte ich das Wachstum eher für einen Segen. Wenn die ganze Infrastruktur wie z.B. Schulgebäude, Einkaufsmöglichkeiten oder Alterswohnungen mithalten kann, bleibt es ein Segen und wenn nicht, wird es dann eines Tages wohl zum Fluch. Da habe ich aber vollstes Vertrauen in unseren guten und sehr engagierten Gemeinderat.

Welche aktuellen Ereignisse oder Gesellschaftsthemen beschäftigen dich?

Jure: Ich habe grosse Mühe mit aller Art von Radikalisierungen. Während der Covid-19 Pandemie war/ist dies wieder gut sichtbar. Gegenseitiger Respekt und die Akzeptanz verschiedener Meinungen ist wichtig für ein gutes Zusammenleben. Für mich gilt das auch im Beruf. Als Führungskraft versuche ich immer allen zu zuhören und erst danach zu entscheiden. Und Respekt füreinander lernt man eben auch im Karate-Sport. 

Was gefällt dir besonders in der Gemeinde Obfelden?

Jure: Am meisten gefällt mir die Badi Obfelden. Ich geniesse die Sommerabende inkl. Nachtessen und guten Gesprächen in der Badi. Ein riesen Dank an die Pächter der Badi-Beiz. Ohne sie wäre es nur halb so schön.

Fehlt dir etwas, das in Obfelden realisiert werden sollte oder am besten abgeschafft werden sollte?

Jure: Ich sehe nichts was abgeschafft werden sollte. Ich bin eher der Meinung, dass wir in Obfelden noch mehr realisieren können. Mein Bauchgefühl sagt, dass wir noch mehr Projekte für die Jugend realisieren sollten. Als in Urdorf Aufgewachsener war ich wohl verwöhnt. Wir hatten viele diverse Sportarten, einen Skaterpark, ein Eisfeld inkl. einer Curling Halle, mehrere Fussballplätze, eine Driving Range (Golf), diverse Tennisplätze, mehrere Restaurants, eine Chilbi, einen Weihnachtsmarkt, einen Bauernmarkt usw. Mehr solcher Angebote in Obfelden wäre eine Bereicherung für die Jugend und die ganze Bevölkerung.

Steht in deiner Zukunft Neues, Veränderungen oder neue Reiseziele an?

Jure: Bei mir muss es immer Änderungen geben, sonst wird es mir schnell langweilig. Sobald ein Projekt vor dem Ende steht, warten schon einige neue. Als Reiseziel wäre Asien wieder mal schön. Zum Beispiel Japan oder auch Thailand für Badeferien. Unsere Kinder sind jetzt in einem Alter, wo sich eine solche Reise auch für sie lohnt. Bin gespannt wohin es geht. Bei drei Frauen werde wohl nicht ich entscheiden.

Hast du Anregungen zur Impuls-Gestaltung oder obfelden.info?

Jure: Seit längerem habe ich jetzt in kein Impuls mehr geschaut. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass das Impuls ein bisschen verstaubt daher kommt. Eine modernere Gestaltung wäre mein Input. Ich möchte aber niemandem zu nahe treten. Da habe ich echt keine Ahnung. Ist nur mein persönliches Empfinden.

obfelden.info kenne ich, nutze ich aber nicht. Ich hatte dort auch den Eindruck, dass die Website nicht allzu modern daherkommt. 

Herzlichen Dank für dieses Interview, das in einer Co­Produktion gleichzeitig im Impuls und auf www.obfelden.info veröffentlicht wird.

Das Interview ist eine Co-Produktion zwischen obfelden.info und dem Obfelder Dorfmagazin impuls. Kennen Sie eine Obfelder Persönlichkeit, von welcher Sie auch gerne ein Interview lesen möchten? Teilen Sie uns Ihren Vorschlag mit.

Dominik Stierli

Dominik Stierli schreibt seit 2018 für obfelden.info und hat unterdessen sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit 2022 schreibt er als Redaktor auch für den Affolter Anzeiger. Über schreibende Unterstützung bei obfelden.info freut er sich jederzeit.

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