Die wichtigsten Fragen zur Neugestaltung der Dorfstrasse.
Dieser Artikel entstand mit Informationen aus der Veranstaltung vom 19. September, den Unterlagen der Gemeinde und eigener Recherche.
Wie sieht die Dorfstrasse in Zukunft aus?
Ein grosser Teil der Strasse ist auf Tempo 30 reduziert. Auf beiden Seiten der Dorfstrasse läuft das Trottoir neu ununterbrochen durch (Ausnahme Bodenackerstrasse).
Die Dorfstrasse wird durch ein 30cm-Belagsband auf beiden Seiten optisch schmäler. Dorfaufwärts führt ein Radstreifen von 1.50 Meter plus 30cm des erwähnten Belagsband.
Die Postauto-Haltestellen werden neu gestaltet und erhalten alle einen Unterstand.
In welchem Bereich gilt Tempo 30?
Die Tempo-30-Strecke beginnt neu bei den Einfahrten Wolserstrasse/Stehlistrasse und führt bis nach dem Lichtsignal beim Postareal zur alten Landstrasse. Das letzte Teilstück ist nicht Bestandteil dieses Projektes, sondern wird aktuell bereits vom Kanton Zürich mit der Sanierung des oberen Teiles der Dorfstrasse umgesetzt. So bleibt die 30er-Strecke gleich lang wie im Vorprojekt vorgesehen, wird aber etwas dorfaufwärts verschoben. Grund dafür war, dass der ursprünglich vorgesehene Startpunkt der Temporeduktion im unübersichtlichen Bereich lag.
Wird der Lärmschutz eingehalten?
Mit Tempo 30 und dem verwendeten lärmarmen Belag werden alle Grenzwerte eingehalten. Dies hat bei der eingeholten Stellungsnahme auch die Fachstelle Lärmschutz des Kantons Zürich bestätigt.
Die Berechnung des Lärms basiert auf den hochgerechneten Verkehrszahlen von 2013. Neuere Zahlen konnten aufgrund der verschiedenen Baustellen und Umleitungen bisher nicht mehr erhoben werden. Erst nach Abschluss der Bautätigkeiten können die Zahlen unverfälscht aufgenommen werden.
Bleiben die Postauto-Haltestellen an den gewohnten Standorten?
Ja, grösstenteils. Wenn es Verschiebungen gibt geschehen diese im Meterbereich. Die grösste Änderungen ist beim Pöschtli-Beck vorgesehen. Die Haltestelle «Alte Post» wird leicht dorfabwärts verschoben. Die beiden Haltestellen liegen somit praktisch gegenüber. Damit wird der ÖV-, Fussgänger- und Individualverkehr entflechtet.
Die Haltestelle «Bachstrasse» in Richtung Merenschwand wird ebenfalls wenige Meter verschoben, um nicht mehr direkt bei der Einfahrt «Im Baumgarten» platziert zu sein. In Toussen wird die Haltestelle neu auf der Fahrbahn realisiert. Dort wird voraussichtlich das Bushäuschen versetzt und zugleich auch Veloabstellplätze erstellt. Noch laufen dafür aber Abklärungen zur Umsetzung.
Was ändert bei den Haltestellen auch noch?
Neu werden alle Postauthaltestellen mit Ausnahme von Unterlunnern als Fahrbahnhaltestellen erstellt. Die Haltestelle «Unterlunnern» in Richtung Affoltern wird als einzige noch als Bucht mit Betonbelag erstellt. Dies sei nötig, um dem Postauto auch einen längeren Stopp zur Einhaltung des Fahrplans zu ermöglichen.
Wie sehen die Haltestellen neu aus?
Das ganze Projekt beinhaltet auch neue Personenunterstände bei den Haltestellen. Diese sind modulartig geplant, so dass sie im Bedarfsfall auch ausgebaut werden können.
Es sind leicht begrünte Überdachungen, rückseitige Glasscheiben und hochklappbare Sitzbänke aus Holz vorgesehen. Alle Haltestellen werden zudem behindertengerecht ausgebaut, so wie es das Gesetz schon länger fordert.
Was wird für die Velofahrenden verbessert?
Bei der Einfahrt in die Bächlerstrasse wird neu eine Veloabbiege-Hilfe erstellt. Siehe Visualisierung unten. Eine solche wird auch bei der Einfahrt Schmittenstrasse realisiert. Zwischen einem sogenannten gelb-schwarzen Biene-Maja-Element und der Fussgängerschutzinsel wird eine Fläche in der Mitte der Strasse für Velofahrende reserviert.
Zudem besteht dorfaufwärts ein neu breiterer Velostreifen. Dorfabwärts ist geplant, dass die Velofahrenden als Pulk-Führer unterwegs sind. Das heisst der restliche Verkehr fährt hinter dem Velo nach. Für Kinder bis 12 Jahren ist zudem seit 2021 erlaubt, das Trottoir zu nutzen. Dieses ist mit einer Ausnahme komplett durchgängig.
Ist durch das Dorf hindurch eine Slalomfahrt nötig?
Die bisher geplanten Engstellen fallen gemäss Paul Rytz von der beratenden BG Ingenieure AG weg. Dies haben die Kantonspolizei und die Postauto AG entsprechend in ihren Stellungnahmen zum Bauprojekt gefordert. Weiter wurde die Durchfahrt bei den Mittelschutzinseln auf Wunsch von Gewerbe und Landwirtschaft auf 3.75 Meter verbreitert.
Wie sieht es mit den Kosten aus?
Von der Kostenseite her wird mit 13,9 Mio. Franken gerechnet. Dabei entfallen gut 10 Millionen Franken auf den Strassenbau. Mit je über einer Million Franken Anteil schlagen die neuen hochwassersanierten Bachdurchlässe als höchster Teilbetrag auf die Rechnung. Dazu fallen Kosten für Kanalisation, Wasser und Beleuchtung von fast 1,5 Mio. Franken an.
Wie viel zahlt der Kanton Zürich?
Nach zweijährigen Verhandlungen mit dem Kanton, schlussendlich für mehr Gewicht zusammen mit Ottenbach, konnte man sich auf eine Beteiligung durch den Kanton von 6,9 Mio. Franken einigen. Gemeindepräsident Stephan Hinners sagte dazu, dass der Vertrag mit dem Regierungsrat besteht und von Obfelden unterschrieben worden sei. Noch fehlt die Unterschrift aus Zürich, was aber nur noch Formsache sein sollte.
Wo finde ich weitere Informationen?
Auf der Website der Gemeinde sind im Rahmen der öffentlichen Auflage gut 50 Dokumente einsehbar. Darunter auch ein ausführlicher technischer Bericht und sämtliche Pläne in verschiedenen Ausführungen.
Wie geht es jetzt weiter?
Die öffentliche Auflage läuft seit Montag, 25, September. Allfällige Rückmeldungen sind innert 30 Tagen einzubringen. Die Abstimmung an der Urne ist für Mai 2024 geplant. Die zweijährige Bauzeit für die Neugestaltung startet voraussichtlich im Sommer 2025.